Coronapandemie lässt Internethandel kräftig wachsen

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    Die Coronapandemie hat den Internethandel hierzulande kräftig angekurbelt. Von Mai 2019 bis April 2020 stiegen die Distanzhandelsausgaben um 7 Prozent auf 8,7 Mrd. Euro. 54 Prozent der Ausgaben flossen an ausländische Anbieter wie Amazon, Zalando Co., geht aus einer Studie der KMU Forschung hervor. Im 1. Halbjahr soll das Online-Umsatzplus - ohne Nahrungsmittel - bei ungefähr 30 Prozent liegen.

  • "Die Auswirkungen der Coronapandemie sind ein digitaler Urknall und ein digitaler Arschtritt", sagte Handelsverband-Vizepräsident und Unito-Chef Harald Gutschi im APA-Gespräch. Zur Unito-Gruppe gehören fünf Marken (Otto, Universal, Quelle, Lascana, Oko) in sechs Ländern, wobei Österreich der Hauptmarkt ist. Der Versandhändler Unito gehört zur deutschen Otto-Gruppe, hat aber in Graz und Salzburg Niederlassungen. Für Unito rechnet Gutschi heuer mit einem Umsatzplus von rund 20 Prozent. Besonders gefragt seien heuer Möbel und technische Geräte, verhaltene Nachfrage gebe es bei Textilien.

    Der Handelsverband-Vizepräsident appellierte an die heimischen Einzelhändler, die noch keinen Online-Shop haben, sich schnellstmöglich digital besser aufzustellen. "Man kann gegen die großen Anbieter bestehen, man muss aber kreativ sein", sagte Gutschi. Vor allem im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft gebe es dringenden Online-Handlungsbedarf. Der Unito-Chef erwartet aufgrund der Coronapandemie einen Kundenfrequenz-Rückgang im stationären Handel in der Weihnachtszeit von bis zu 50 Prozent.

  • Bildquelle: APA (dpa)/Arno Burgi