Österreich behält zweitbeste Fitch-Note AA+, Ausblick stabil

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    Die Ratingagentur Fitch bewertet Österreichs Bonität weiterhin mit der zweitbesten Note AA+, hat den Ausblick aber von "positiv" auf "stabil" herabgesetzt. Die Revision des Ausblicks widerspiegle die erheblichen Auswirkungen der globalen Coronavirus-Pandemie auf Österreichs Wirtschaft und die öffentlichen Finanzen, erklärte Fitch.

  • Österreichs Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird heuer real um 8,3 Prozent schrumpfen, nimmt Fitch an. Das sei Ausdruck des Schocks der Gesundheitskrise für die Weltwirtschaft und den Tourismus sowie Folge der Eindämmungsmaßnahmen der Regierung, wodurch die Ausgaben der Betriebe und der Haushalte auf Eis gelegt würden.

    Laut Fitch bestehen erhebliche Abwärtsrisiken für diese Prognosen, die davon ausgehen würden, dass die Beschränkungen relativ rasch aufgehoben würden und die Covid-19-Pandemie im zweiten Halbjahr eingedämmt werde, was eine wirtschaftliche Erholung 2021 mit +4,1 Prozent BIP-Plus ermögliche.

    Aufgrund seiner vorsichtigen Finanzpolitik verfüge Österreich über einen finanziellen Spielraum, um diesen Schock aufzufangen, "aber unsere Schätzungen sind mit Abwärtsrisiken behaftet", betont die Agentur. Der gesamtstaatliche Haushaltssaldo werde sich 2020 auf ein Defizit von 9,6 Prozent des BIP verschlechtern, ausgehend von einem - besser als erwarteten - Überschuss von 0,7 Prozent im Jahr 2019. Niedrigere Ausgaben und eine Wiederbelebung der Wirtschaftstätigkeit würden das Defizit 2021 dann auf 3,7 Prozent des BIP schrumpfen lassen, nimmt Fitch an.

    Für den Schuldenstand des Gesamtstaates prognostiziert die Ratingagentur für heuer einen Anstieg auf 86,4 Prozent des BIP, nach geschätzten 70,4 Prozent im Vorjahr. 2021 werde wieder ein Abwärtstrend eingeschlagen und die Schuldenquote auf 85,6 Prozent sinken.

  • Bildquelle: APA (AFP)/MIGUEL MEDINA