AMA: Keine Lebensmittelschleuderpreise in der Krise

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    Fleisch, Milch, Obst, Gemüse und Co. waren in den ersten Wochen der Coronakrise und kurz vor ihrem Ausbruch weniger oft in Aktion, zeigt die aktuelle Marktanalyse der AMA. Ob das an den Supermärkten oder an den Konsumenten lag, denen der Preis ob des bevorstehenden Lockdowns nicht so wichtig war, ist daraus nicht ablesbar, aber für die AMA, die Vermarkterin dieser Produkte, sehr erfreulich.

  • Der deutliche Rückgang des Aktionsanteils nach dem Lockdown Mitte März spreche dafür, dass "die Schleuderei von Lebensmitteln in Krisenzeiten etwas ist, was man als moralisch bedenklich empfindet", so AMA-Geschäftsführer Michael Blass. Aber zu einer Verteuerung von Lebensmitteln sei es nicht gekommen, sagte AMA-Marktforschungsleiterin Micaela Schantl. Die Preise seien um 1,4 Prozent gestiegen, was der allgemeinen Inflation entspreche. Diskonter haben im ersten Quartal 2020 bei den von der AMA erhobenen Warengruppen weniger stark dazugewonnen (+12,4 Prozent) als der Lebensmitteleinzelhandel ohne Diskonter (+12,9 Prozent).

    In der Krise bedeuteten den Österreichern Regionalität, Saisonalität und Frische wieder mehr als vorher, sagte Blass. Das habe schon eine im März durchgeführte Umfrage unter 500 Personen ergeben. Dementsprechend blieb der Bioanteil nach dem Lockdown im März konstant bei 9,9 Prozent. Und Bauernmärkte "liegen voll im Trend", so der AMA-Geschäftsführer. Ebenso großer Beliebtheit erfreut sich der Online-Versand von Direktvermarktern bäuerlicher Produkte.

    In den ersten Wochen der Krise griffen die Österreicher vermehrt zu Altbewährtem. Produkte zum Einlagern, zum Kochen und zum Einfrieren wie Huhn oder Faschiertes haben am meisten gewonnen, sagte Schantl. Ein paar "fast totgesagte" Waren wie Sauerrahm oder Schmelzkäse erlebten nachgerade eine Renaissance, ebenso Ravioli aus der Dose und Packerlsuppen.

  • Bildquelle: APA (dpa)/Andreas Arnold