Abschaffung von Cent-Münzen könnte schon 2021 beginnen

  • cent

    Schon im Herbst könnten die Mitgliedsländer der Eurozone das geplante Aus für die 1- und 2-Cent-Münzen beschließen und schon ab dem kommenden Jahr könnten die kleinsten Münzen nach und nach verschwinden. Allerdings würden sie weiterhin gültig bleiben, es würde daher eine Weile dauern, bis sie nach und nach aus dem Verkehr gezogen werden, erklärte Nationalbank-Sprecher Christian Gutlederer der APA.

  • Die Entscheidung über die weitere Zukunft der 1- und 2-Cent-Münzen trifft die EU-Kommission beziehungsweise der Europäische Rat und nicht die Europäische Zentralbank, erklärte der Sprecher. Denn die Banknotenhoheit liege zwar bei der EZB, aber das "Münzregal", also die Hoheit über die Münzordnung, und damit die Entscheidung über die Nennwerte der Münzen, hätten nach wie vor die Staaten. "Sie entscheiden, welche Denomination es gibt."

    Eine andere Frage sei es, welche Münzen in den einzelnen Ländern tatsächlich ausgegeben werden. So habe beispielsweise Finnland die kleinsten Münzen nie geprägt. "Darum hat dort auch nie jemand welche besessen. Die kommen dort nur auf Umwegen über Touristen oder Heimkehrer in Umlauf." Man werde also auch in den anderen Ländern nun die zwei Münzen eigentlich nicht abschaffen, sondern es werde Regeln zur Auf- oder Abrundung von Preisen geben. "Das ist die bevorzugte Lösung, das muss man nun auf europäischer Ebene diskutieren und in diese Richtung könnte es laufen."

    Die beiden Münzen bleiben also gesetzliches Zahlungsmittel und man wird auch weiterhin mit ihnen bezahlen können, aber im praktischen Leben werden sie an Bedeutung verlieren und nach und nach verschwinden, weil keine neuen mehr geprägt und ausgegeben werden.

    Insgesamt sind mehr als 36 Milliarden 1-Cent-Stücke und gut 28 Milliarden 2-Cent-Münzen in Umlauf, also viel mehr, als sich in den Geldbörsen der Menschen oder in den Kassen der Geschäfte befinden. "Die Menschen bringen die Centstücke vom Einkaufen zurück und dann verschwinden sie in Gurkengläsern. Das ist ein Verhalten, das wir seit vielen Jahre beobachten."

  • Bildquelle: APA/HARALD SCHNEIDER