In Österreich fehlen 24.000 geförderte Mietwohnungen

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    In Österreich gibt es an günstigen, geförderten Mietwohnungen zu wenig. Diese Einschätzung gab der Obmann der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV), Karl Wurm, ab. Der Nachholbedarf zum Schließen dieser Deckungslücke werde immer größer, helfen könnten eigentlich nur Sonderaktionen oder mehr Förderung. Aber die Bauindustrie sei an den Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit angelangt.

  • Die Hochkonjunktur am Bau führe zu Verzögerungen, deshalb hätten auch die GBV-Mitglieder voriges Jahr etwas weniger Fertigstellungen geschafft, obwohl der Wohnungsneubau in dem Sektor den höchsten Stand seit Mitte der 1990er-Jahre erreicht habe, sagte Wurm im Jahrespressegespräch. Die bei Ausschreibungen von den Baufirmen offerierten Baukosten seien zu hoch, viele Projekte müssten daher oft erneut ausgeschrieben werden, kritisierten er und sein Vize Alfred Graf. "Die Baukosten werden in den nächsten zwei Jahren hoch bleiben", ist sich Obmann Wurm sicher: "Die Baufirmen sagen: 'Wir sind zu.'"

    Ja, es gebe einen Bauboom, doch beziehe sich der vielfach auf freifinanzierten Wohnraum, der insbesondere für Jüngere und andere Einkommensschwächere nicht leistbar sei, sagte Wurm. Die Zahl der Haushalte steige weiter, daher sei die Nachfrage in den Städten wie Wien ungebrochen.

    Bei den Grundstückspreisen sei die Tendenz "steigend bis stark steigend", sagte Graf, der vor allem die Verhältnisse in Niederösterreich sehr gut kennt. Für Wien hofft Wurm, dass die Bauordnungsnovelle, wonach bei Flächenneuwidmungen ab einer gewissen Größe zwei Drittel zu bestimmten Höchstpreisen für geförderten Wohnbau zu reservieren sind, von den Grundstücksverkäufern umgesetzt wird.

  • Bildquelle: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul