EU will KMUs besser vor säumigen Rechnungszahlern schützen

  • KMUs

    Europas kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) sollen künftig besser vor säumigen Zahlern geschützt werden. Die Maßnahme ist Teil eines Pakets, das die EU-Kommission vorgelegt hat. Rechnungen müssten innerhalb von maximal 30 Tagen gezahlt werden. Darüber hinaus will die EU-Kommission für große Konzerne die Steuerregeln vereinfachen.

  • Ein Viertel der KMU-Insolvenzen sei auf verspätet bezahlte Rechnungen zurückzuführen, begründete EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton die Maßnahmen. Verspätet bezahlte Rechnungen würden zudem Investitionen und Wachstum behindern und für Misstrauen und Unsicherheit in Geschäftsbeziehungen sorgen, heißt es in einem Dokument. Neben den verschärften Fristen soll es zudem automatisch zu verpflichtend verrechneten Zinsen kommen. Die entsprechende Zinsrate soll acht Prozentpunkte über dem Leitzins der EZB liegen. Die bestehende europäische Richtlinie soll durch eine Verordnung ersetzt werden. Damit muss sie nicht erst durch die Mitgliedstaaten umgesetzt werden, um gültig zu sein.

    KMUs, die in mehreren europäischen Staaten aktiv sind, sollen sich nach dem Willen der Kommission in Zukunft auch nur mehr mit einer Steuerbehörde und einem Steuersystem herumschlagen müssen: am Hauptsitz des Unternehmens. Hierdurch sollen die Steuersicherheit erhöht sowie Kosten und Risiko von Doppelbesteuerung minimiert werden. Neben diesen gesetzlichen Maßnahmen solle den Betrieben auch durch weniger Bürokratie und eine europaweite digitale Anlaufstelle für administrative Schritte geholfen werden.

  • Bildquelle: APA/AFP/KENZO TRIBOUILLARD