Wifo/IHS: Inflation belastet Wirtschaft

  • Konjunkturprognose

    Die heimische Wirtschaft befindet sich heuer in einer Stagnationsphase mit sinkender Wettbewerbsfähigkeit und hoher Inflation. Die Arbeitslosenrate erhöht sich nur minimal, die Reallöhne steigen. Zu diesem Ergebnis kommen Wifo und IHS in ihrer aktuellen Prognose. 2023 soll sich das reale Wirtschaftswachstum auf 0,3 bzw. 0,5 Prozent belaufen, die Inflation bei 7,5 Prozent liegen. Im Vorjahr betrug die Inflation 8,6 Prozent und die Wirtschaft wuchs um 4,9 Prozent.

  • "Steigende und auch langfristig höhere Zinsen sowie hohe Unsicherheit drücken auf die private Investitionstätigkeit und schmälern die Wachstumsaussichten", sagte Wifo-Chef Gabriel Felbermayr bei der Präsentation der Konjunkturprognose. "Die Inflation bleibt hartnäckig hoch." Die Inflationsrate werde heuer ganze 2 Prozentpunkte höher als in Deutschland und im Euroraum sein, so Felbermayr. "Mittelfristig geht die Inflation nur langsam zurück. Sie wird wohl noch 2027 leicht über der angestrebten 2-Prozent-Marke liegen."
     
    Der scheidende interimistische IHS-Direktor Klaus Neusser sieht durch die Coronapandemie und den Ukraine-Krieg "eine Verschiebung des langfristigen Wachstumspfads in Österreich nach unten". Die Regierung müsse deswegen "mehr langfristig denken und die Angebotselemente verstärken", sagte Neusser bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Wifo-Direktor Felbermayr. Es gebe "einen Reformstau in Österreich" und es wäre "an der Zeit, das Steuersystem zu überdenken".

  • Bildquelle: APA/ROLAND SCHLAGER