Niederösterreichs Photovoltaik-Zonenplan geht in Begutachtung

  • Photovoltaik

    Auch vor dem Hintergrund der Energiekrise hat Niederösterreich einen Photovoltaik-Zonenplan für Anlagen auf Freiflächen vorgelegt. Wie LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) mitteilte, sind 138 Bereiche vorgesehen, in denen 1.288 Hektar an PV-Flächen realisiert werden könnten. Der Plan geht nun als Sektorales Raumordnungsprogramm acht Wochen in Begutachtung und soll - nach Einarbeitung allfälliger Stellungnahmen - im Herbst von der Landesregierung beschlossen werden.

  • Vorgelegt worden sei "eine strenge, aber schnelle Zonierung", betonte Pernkopf. Ziel sei, dass Freiflächen-Anlagen in klar definierten Bereichen entstehen, wurde betont. Ausgeschlossen worden seien etwa Naturschutzgebiete, die hochwertigsten Böden oder Hochwasserabflussbereiche. Als Eignungskriterien seien u.a. bereits beanspruchte Flächen wie Deponien, Kläranlagen und Straßenrandflächen im Umfeld von Umspannwerken herangezogen worden.
     
    In den im Plan vorgesehenen 138 Zonen können von den Gemeinden konkrete Flächen bis maximal fünf Hektar gewidmet werden. Bei Vorlage eines Ökologiekonzeptes sind bis maximal zehn Hektar möglich. Gerechnet werde in der Praxis mit etwa 1.000 Hektar an PV-Flächen, was rund 0,05 Prozent der gesamten Landesfläche entspreche.
     
    "Wir wollen die Energiewende weiter beschleunigen, denn wir sehen deutlich wie nie zuvor, wie wichtig eine unabhängige Energieversorgung ist", hielt der Landesvize fest. Derzeit gebe es rund 60.000 Photovoltaik-Anlagen im Land, erzeugt werde damit Strom für etwa 190.000 Haushalte. Bis 2030 soll die Sonnenstrom-Leistung von derzeit 660 auf 2.000 Gigawattstunden erhöht werden.
     
    Es gebe einen klaren Fokus auf Photovoltaik-Anlagen auf Dächern, über Parkplätzen oder Hallen. "Für diese Anlagen haben wir bereits eine massive Erleichterung beschlossen und die Genehmigungs-Freigrenze um den Faktor fünf auf nunmehr ein Megawatt erhöht", unterstrich Pernkopf. Die Zahl der bestehenden Anlagen auf Dächern soll bis 2030 verdoppelt werden.

  • Bildquelle: APA/ROBERT JAEGER