ÖBf: Nachhaltig genutzte Biomasse "nur begrenzt verfügbar"

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    Österreich hat zwar einen jährlichen Holzzuwachs von an die 30 Millionen Festmeter. Deswegen die Wälder und Forste im Lichte der Energiekrise als strategische Energiereserve zu sehen, sei aber nicht möglich, wurde bei der Bilanzpressekonferenz der Bundesforste (ÖBf) Thema. "Es gibt offensichtlich ein sehr großes Missverständnis zwischen dem Zuwachs im österreichischen Wald und der möglichen Erntemenge", sagte Vorstandssprecher Rudolf Freidhager.

  • Bei den 30 Mio. Festmetern handle es sich nicht um Ernte- sondern Vorratsfestmeter, also gesamte Bäume samt Rinde und Äste. "So wird das in Inventuren ermittelt", sagte Freidhager. Dazu kämen Millionen Festmeter Holz in Schutzlagen oder Lagen, wo schlicht nicht geerntet werden könne.
     
    Von der gesamten Holzerntemenge der Bundesforste waren voriges Jahr knapp 13 Prozent oder 228.000 Erntefestmeter Energieholz. Die gesamte Holzerntemenge lag bei 1,78 Mio. Festmeter. Nachhaltig genutzte Biomasse "ohne ganze Wälder einzuschlagen" sei "nur begrenzt verfügbar", sagte Freidhager. Gut 54 Prozent des gesamten ÖBf-Holzes waren Sägerundholz (966.000 Erntefestmeter) und etwas mehr als 31 Prozent Industrieholz (557.000 Efm).
     
    "Ein Drittel unserer Wälder sind Schutzwälder", sagte ÖBf-Finanzvorstand Georg Schöppl. Es gebe Böden etwa im Kalkgebirge, wo der Humus nur fünf bis zehn Zentimeter hoch sei und man darauf angewiesen sei, die Biomasse im Wald zu belassen. "Der Wald kann nur einen vergleichbar kleinen Beitrag leisten."
     

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