FMA prüft grüne Wertpapiere

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    Nachhaltige, "grüne" Veranlagungen boomen auch in Österreich. Die Einschätzung, wo Österreich bei dieser Entwicklung steht, "hängt davon ab, mit welcher Brille wir auf die Nachhaltigkeit schauen", sagt FMA-Vorstand Eduard Müller. Von 230 Mrd. Euro an Fondsvolumen fielen Ende 2021 nur 12 Prozent unter das österreichische "Umweltzeichen 49", aber 30 Prozent unter die EU-Offenlegungsverordnung (SFDR). Die FMA prüft auch grüne Wertpapiere.

  • Die Zahlen zeigen ein exponentielles Wachstum solcher Veranlagungen, während die Regulierung noch "etwas nachhinkt", so Müller. Das bringe ein Risiko für Missbrauch mit sich. Dieses Risiko des "Greenwashing wird uns heuer und wohl auch in den nächsten Jahren sehr, sehr stark beschäftigen", so der FMA-Vorstand. Die Aufgabe der FMA werde es sein, unter den Anbietern gleiche Bedingungen zu schaffen, aber auch das Vertrauen der Anleger zu schützen, auch wenn es viele der nötigen Instrumente noch nicht gibt.

    Allerdings kann die FMA nur die Einhaltung formeller Kriterien prüfen, etwa ob Informations- und Transparenzpflichten eingehalten werden. Eine inhaltliche Prüfung, wie grün die Investments sind, ist nicht Aufgabe der FMA.

    Die FMA weist auch darauf hin, dass von den 70 Mrd. an Fondsvermögen, die nach EU-Bestimmungen als grün gelten, nur 5,1 Mrd. "Dunkelgrün", der überwältigende Rest "hellgrün" sei. Bei den "dunkelgrünen" Fonds (Artikel 9 SFDR) wird eine nachhaltige Investition aktiv angestrebt, bei den "hellgrünen" (Artikel 8 SFDR) werden nur Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt.

  • Bildquelle: APA/THEMENBILD/HELMUT FOHRINGER