2019 war schwaches Jahr für Börsengänge - Hoffen auf 2020

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    Trotz des Mega-Börsengangs des Ölriesen Saudi Aramco war 2019 international ein schwaches Jahr für Börsengänge. Weltweit wagten nur 1.115 Unternehmen den Schritt aufs Parkett - 19 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte die Unternehmensberatung EY mit. Das Emissionsvolumen sank um vier Prozent auf 198 Mrd. US-Dollar (178,8 Mrd. Euro). Und das, obwohl Saudi Aramco mit einem Emissionsvolumen von 29,4 Mrd. Dollar den größten Börsengang aller Zeiten hinlegte.

  • "Handelskonflikte und der Brexit lähmten", sagte EY-Experte Martin Steinbach. Zudem sorgten die Eintrübung der Konjunktur und Börsenturbulenzen für Verunsicherung. Einige prominente Börsenneulinge erwiesen sich für die Investoren als schlechtes Geschäft, ihre Aktienkurse brachen nach der Erstnotiz ein. So haben die Papiere des US-Mitfahrdiensts Uber seit dem acht Mrd. Dollar schweren Börsengang mehr als ein Drittel ihres Werts verloren. Andere einst hochgelobte Unternehmen wie der US-Bürovermieter WeWork, dessen Börsenpläne krachend scheiterten, schafften es gar nicht erst auf das Parkett.

    Auch in Deutschland war die Liste der Unternehmen, die ihre Börsenträume begraben mussten, lang. Nur das schwäbische Software-Unternehmen Teamviewer, die Volkswagen-Nutzfahrzeug-Tochter Traton und der Online-Modehändler Global Fashion Group (GFG) brachten nennenswerte Summen ein - Anfang des Jahres hatten Experten noch auf mehr als 15 solcher Emissionen gehofft.

    Nun hoffen Banken und Berater auf das nächste Jahr. Weltweit zeichneten sich gerade für das erste Halbjahr 2020 – also vor der US-Präsidentschaftswahl – stärkere IPO-Aktivitäten ab, zeigte sich Steinbach optimistisch. "Vor allem die Hoffnung auf ein Ende des chinesisch-amerikanischen Handelsstreits könnte den Markt beflügeln", sagte er.

  • Bildquelle: APA (AFP)