OMV leidet unter niedrigen Öl- und Gaspreisen

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    Die OMV hat im ersten Halbjahr stark unter den niedrigen Öl- und Gaspreisen gelitten und musste wegen der hohen Abwertung der Lagerbestände einen Verlust von 11 Mio. Euro verbuchen. Um die Einbußen einzudämmen, wurden die Investitionen deutlich zurückgeschraubt, dennoch halbierte sich auch das um Lagerbewertungseffekte bereinigte CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten auf 844 Mio. Euro.



  • Die erste Jahreshälfte sei vor allem von der Corona-Pandemie und dem gleichzeitigen Verfall der Öl- und Gaspreise geprägt gewesen, sagte OMV-Chef Rainer Seele bei der Online-Präsentation der Ergebniszahlen.

    "Während die Nachfrage nach Rohöl und Raffinerieprodukten infolge des Corona-Lockdowns drastisch zurückging, stieg das Rohölangebot sogar noch an, da sich die OPEC-Plus-Staaten zunächst auf keine Förderkürzung einigen konnten." Insgesamt habe der durchschnittliche Brent-Preis im ersten Halbjahr 40 Dollar pro Barrel betragen, um 39 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Gaspreis sei am österreichischen Handelsplatz CEGH sogar um 50 Prozent auf durchschnittlich 8,60 Euro pro Megawattstunde (MWh) eingebrochen. "Dafür waren insbesondere der warme Winter, die überdurchschnittlich hohen Speicherbestände in ganz Europa und globale LNG-Überkapazitäten verantwortlich." Auch habe sich die Nachfrage infolge der Coronakrise verringert.

    Die gesamte Öl- und Gasproduktion ging um 3 Prozent auf 468.000 Barrel am Tag zurück. "Verantwortlich dafür waren insbesondere die Produktionsausfälle in Libyen", so Seele, "die allerdings durch Produktionssteigerungen in Malaysia teilweise ausgeglichen werden konnten". Kurzfristig erwarte man in Libyen auch keine deutliche Verbesserung, "wir planen derzeit keine Produktion im dritten Quartal".

    Für das Gesamtjahr 2020 rechnet Seele mit einem durchschnittlichen Brent-Ölpreis von 40 Dollar, die durchschnittlich realisierten Gaspreise dürften "leicht unter 10 Euro pro Megawattstunde" liegen. Die Öl- und Gasproduktion soll, "abhängig von der Sicherheitslage in Libyen", zwischen 450.000 und 470.000 Barrel pro Tag erreichen. Für organische Investitionen (ohne Akquisitionen) sind 1,7 Mrd. Euro budgetiert.

  • Bildquelle: APA/GEORG HOCHMUTH