BIP brach im 2. Quartal um 12,8 Prozent ein

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    Der weitreichende Lockdown gegen die Corona-Pandemie hat Österreichs Wirtschaft im zweiten Quartal um 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr einbrechen lassen. Das sei eine Rezession historischen Ausmaßes, erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo). Verglichen mit dem ersten Vierteljahr, das schon ein Minus aufgewiesen hatte, war das BIP von April bis Juni um 10,7 Prozent tiefer.

  • Ein Rückgang dieser Größenordnung sei einzigartig seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 hätten einen massiven Ausfall der Konsumnachfrage mit sich gebracht. Wertschöpfungseinbußen bei Tourismus, Verkehr, Handel, persönlichen Dienstleistungen sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung hätten das gezeigt. Auch die Industrie und die Exportnachfrage seien im Gleichklang mit dem internationalen Umfeld eingebrochen.

    Mit dem starken BIP-Rückgang im zweiten Quartal ist Österreich nicht allein. Für Frankreich ging das Pariser Statistikamt Anfang Juli in einer vorläufigen Annahme von einem Einbruch von 17 Prozent im zweiten Quartal aus, erwartete aber fürs Sommerquartal schon wieder 19 Prozent Anstieg. Das Institut für Höhere Studien (IHS) hatte vorige Woche zur neuen Mittelfristprognose erklärt, der Tiefpunkt der Rezession dürfte bereits im zweiten Quartal des heurigen Jahres erreicht worden sein, sodass die globale Wirtschaft nun wieder zu einem moderaten Wachstum zurückkehre.

    Im zweiten Quartal sei die Wertschöpfung in den Bereichen Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie um 27,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr abgesackt - und mit minus 5,4 Prozentpunkten für fast die Hälfte des BIP-Rückganges von April bis Juni verantwortlich gewesen. Die wirtschaftliche Entwicklung sei maßgeblich durch die Corona-Eindämmungsmaßnahmen sowie die sukzessive Öffnung der Handels- und Dienstleistungsbereiche zwischen Mitte April und Ende Mai bestimmt gewesen, so das Wifo.



  • Bildquelle: APA/ROLAND SCHLAGER