Rezession dürfte 2020 für mehr Pfusch in Österreich sorgen

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    Die Coronakrise und die Rezession dürften heuer für mehr Pfusch in Österreich sorgen. Im Jänner hatte der Linzer Ökonom Friedrich Schneider noch damit gerechnet, dass das Volumen der Schattenwirtschaft heuer etwas zurückgehen werde. Die Wirtschaftskrise und die damit zunehmende Kurzarbeit sowie Arbeitslosigkeit machen ihm aber nun einen Strich durch die Rechnung.

  • "Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit werden jetzt Viele versuchen, mit Pfuschen ihr Gehalt aufzubessern, " so Schneider im Gespräch mit der APA. Die Schattenwirtschaft diene als "Puffer für sonst noch wesentlich höhere zu erwartende Einkommensverluste".

    Je stärker die Rezession in einem Land ausfalle, umso stärker sei auch der zu erwartende Anstieg beim Pfusch, so der Forscher. Nach dem im Jänner angenommenen Rückgang des Schwarzarbeits-Volumens von rund 24 auf 22,9 Mrd. Euro rechnet Schneider nun mit einem Volumen von rund 24,7 Mrd. Euro für das Jahr 2020 - unter der Annahme, dass die Wirtschaftsleistung um 5 Prozent zurückgeht. Der Anteil der Schattenwirtschaft steige auf 6,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im Jänner lag der Anteil noch bei rund 5,8 Prozent.

    Schneider betonte, dass die neuen Prognosen nur eine "vorläufige Momentaufnahme" seien und sich im Laufe des Jahres noch weiter verändern könnten. Sollte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch stärker zurückgehen als die erwarteten 5 Prozent, könnte auch die Schattenwirtschaft noch deutlicher zulegen als derzeit angenommen.

  • Bildquelle: APA (Symbolbild/dpa)/Christian Charisius