Kreditversicherer: Pleiten nehmen 2020 weltweit zu

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    Die Zahl der Insolvenzen wird heuer das vierte Jahr in Folge weltweit zulegen. Die Kreditversicherer Acredia und Euler Hermes rechnen für 2020 mit einem Anstieg von rund 6 Prozent, nach einem Zuwachs von 9 Prozent im abgelaufenen Jahr. Die nach wie vor schwache Konjunktur, internationale Handelskonflikte, politische Unsicherheiten und soziale Spannungen halten die Unternehmen in Atem.

  • In 80 Prozent der Länder werde sich die Zahl der Pleiten heuer erhöhen, so die Erwartung. 2019 war zwar der Zuwachs insgesamt höher, doch dafür waren nur zwei Drittel der Länder von steigenden Insolvenzen betroffen. "Das bedeutet, dass Exportrisiken praktisch überall lauern - einen sicheren Hafen gibt es kaum noch", betont Acredia-Vorständin Gudrun Meierschitz.

    Hauptursache dafür sei die unveränderte Konjunkturschwäche, insbesondere in den Industriestaaten und im produzierenden Gewerbe. Die schwache Nachfrage habe die Lagerbestände vielerorts steigen lassen und zu Überkapazitäten geführt, "vor allem in der Automobilindustrie".

    "Beim schwächelnden Welthandel sehen wir 2020 keine wirkliche Entspannung", so Meierschitz unter Verweis auf ein "eher mageres Wachstum" von voraussichtlich 1,7 Prozent. "Protektionismus ist das 'neue Normal', auf das sich Unternehmen einstellen müssen." Die Betriebe sollten auf einen stärkeren Preiskampf infolge der gebremsten Nachfrage und auf höhere Material- und Produktionskosten vorbereitet sein.

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