Gründerszene wächst - Finanzierung von Wachstum schwierig

  • Gründerszene

    Die heimische Gründerszene wächst: Im ersten Halbjahr 2019 gab es laut WKÖ jeden Tag 133 Neugründungen, das sind um sieben mehr als im Vorjahreszeitraum. Schwieriger als das Gründen selbst gestaltet sich jedoch der Erhalt einer Firma, denn in der Wachstumsphase mangelt es in Österreich öfter an ausreichender Finanzierung. Zudem kann der Fachkräftemangel zum Hindernis werden.

  • Insgesamt 17.297 Neugründungen gab es im ersten Halbjahr 2019. "Das ist der beste Wert für ein Halbjahr, den wir, seit es die Statistik gibt, je hatten," sagte der Präsident der Österreichischen Wirtschaftskammer (WKÖ), Harald Mahrer, im Gespräch mit der APA. Das Plus von 5,3 Prozent zum ersten Halbjahr 2018 ist den Daten zufolge zudem der zweithöchste Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen. Inklusive "selbstständiger Personenbetreuer" (meist Pflegepersonal) belief sich die Zahl der Gründungen auf 20.668. 

    Der Trend zur Selbstständigkeit scheint also ungebrochen zu sein. Die Schwierigkeit besteht jedoch häufig weniger darin, ein Unternehmen zu gründen, als ein solches auch am Leben zu erhalten.

    Während die Finanzierung neuer Unternehmen am Anfang, in der ersten Gründungsphase, meist noch leicht möglich ist, kann es vor allem in der wichtigen, darauffolgenden Wachstumsphase zu finanziellen Engpässen kommen. "Da haben wir in Österreich einen gigantischen Nachholbedarf", so Mahrer. "Österreich ist traditionell ein klassisches Fremdkapitalfinanzierungsland und kein Eigenkapital- bzw. Eigenkapitalfinanzierungsland." Unternehmen finanzieren sich also nach wie vor hauptsächlich über klassische Bankkredite und weniger über privates Investorenkapital. 

    Die Überlebenschancen für Jungunternehmen in Österreich seien jedoch trotz aller Probleme "ausgesprochen gut", sagte Mahrer. Laut Daten der WKÖ seien fünf Jahre nach der Gründung immer noch rund zwei Drittel aller Unternehmen im Geschäft.

  • Bildquelle: APA/HELMUT FOHRINGER