Getreideernte wird heuer besser als 2018

  • getreideernte

    Nach trockenheitsbedingt niedrigen Getreideernten 2017 und 2018 könnte die Ernte heuer deutlich besser ausfallen. Die Landwirtschaftskammer prognostiziert 2,95 Mio. Tonnen Getreide exklusive Mais, ein Minus von 2,4 Prozent gegenüber dem fünfjährigen Schnitt und ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Dürrejahr 2018. Wegen des Klimawandels wollen die Bauern mehr hitzebeständige Getreidesorten anbauen.

  • Zu den Klimawandelmaßnahmen würde unter anderem die Zucht von resistenteren Sorten, die Reduktion des Bodenverbrauchs, Humusaufbau und Risikoabsicherung für die Bauern zählen, sagte Landwirtschaftskammer-Österreich-Präsident Josef Moosbrugger bei einer Pressekonferenz. Das Thema Klimawandel spielt in dem Strategiepapier "Nachhaltige Grünland- und Ackerbewirtschaftung 2030" der Landwirtschaftskammer auch eine große Rolle.

    Als Langfristperspektive brachte der burgenländische Landwirtschaftskammer-Präsident und ehemalige Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich auch die Bewässerung von Getreideflächen ins Spiel. Viele Regionen müssten erst die Infrastruktur für Bewässerungssysteme schaffen.

    Im Februar, März und April gab es in Österreich viel zu wenig Niederschlag. Der feuchte und kühle Mai war dann aber für das Getreidewachstum ideal. Die anhaltende Trockenheit im Juni mit extremen Hitzetagen kann laut Landwirtschaftskammer die Erntemenge aber "noch wesentlich beeinflussen". Der aktuelle Juni wird wahrscheinlich der wärmste Juni der Messgeschichte seit 1767. Der Juni war um 5,1 Grad Celsius zu warm und hatte nur 50 Prozent der Niederschlagsmenge im Vergleich zum langjährigen Mittel 1961-1990.

    Unzufrieden zeigte sich Berlakovich mit den aktuellen Getreidepreisen. "Die Preissituation ist unerfreulich." Besonders brisant sei die Lage bei den Biobauern, deutlich mehr Menge von Umstellbetrieben drücke den Bio-Getreidepreis.

  • Bildquelle: APA (dpa)/Daniel Reinhardt