Weniger Gas- und Wärmeabsatz, aber mehr Stromverkauf

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    Beim niederösterreichischen Energieversorger EVN ist durch die relativ warme Witterung der Gas- und Wärmebedarf der Kunden im ersten Geschäftshalbjahr (Oktober bis März) gesunken. Das sorgte - neben anderen Faktoren - für eine Umsatzstagnation bei 1,246 Mrd. Euro und für einen spürbaren Ergebnisrückgang. Der Ausblick aufs Gesamtjahr 2018/19 bleibt gleich.

  • In allen drei Kernmärkten der EVN lagen die Temperaturen im Berichtszeitraum über dem langjährigen Durchschnitt. In Österreich reduzierte sich die Heizgradsumme - die den temperaturbedingten Energiebedarf definiert - im Jahresabstand um 14,2 Prozentpunkte (von 107,8 auf 93,6). In Südosteuropa war der Rückgang moderater: In Bulgarien reduzierte sich die Heizgradsumme um 1,8 Prozentpunkte, in Nordmazedonien um 2,1 Prozentpunkte.

    Bei Strom lag der Energieverkauf an Endkunden über dem gleichen Vorjahreszeitraum, bei Erdgas und Wärme aber darunter. An Erdgas gab die EVN von Oktober bis März 4.002 Gigawattstunden (GWh) ab, ein Rückgang von 9,3 Prozent. An Wärme wurden an Endkunden 1.569 GWh geliefert, um 3,7 Prozent weniger Strom verkaufte die EVN an Endkunden mit 10.710 GWh jedoch um 5,5 Prozent mehr, wie aus dem EVN-Halbjahresbericht hervorgeht. Der gesamte Netzabsatz der EVN belief sich bei Strom auf 12.297 GWh (-0,3 Prozent) und bei Erdgas auf 10.695 GWh (-13,9 Prozent). Die Stromproduktion der EVN sank im Geschäftshalbjahr um 10,3 Prozent auf 2.976 GWh. Dabei wuchs sie bei Erneuerbarer Energie leicht um 1,5 Prozent auf 1.184 GWh, ging aber bei Wärmekraftwerken deutlich um 16,7 Prozent auf 1.792 GWh zurück.

    Von Oktober bis März ist das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der EVN um 29,9 Prozent auf 330,3 Mio. Euro gesunken und das operative Ergebnis (EBIT) um 41,8 Prozent auf 198,1 Mio. zurückgegangen. Das auf die Aktionäre entfallende Konzernergebnis verringerte sich um 43,8 Prozent auf 129,0 Mio. Der Ausblick fürs Gesamtjahr 2018/19 (per 30.9.) wurde bestätigt: Bei durchschnittlichen Rahmenbedingungen wird ein Konzernergebnis von 160 bis 180 Mio. Euro erwartet. Im Gesamtjahr 2017/18 hatte das Konzernergebnis 254,6 Mio. betragen.

  • Bildquelle: APA/HERBERT PFARRHOFER