Libyen bremste OMV zu Jahresbeginn aus und verhinderte Gewinnanstieg

  • Libyen bremste OMV zu Jahresbeginn aus und verhinderte Gewinnanstieg

    Belastet von Produktionsausfällen in Libyen ist der Öl- und Gaskonzern OMV wie von Analysten erwartet schwächer ins neue Jahr gestartet. Das operative Ergebnis der Gruppe sank im ersten Quartal im Jahresabstand um 15 Prozent auf 766 Mio. Euro, ein etwas stärkerer Rückgang als prognostiziert.

  • Dafür verringerte sich der den Aktionären zuzurechnende Nettogewinn nur um 13 Prozent auf 354 Mio. Euro. Beim Umsatz verzeichnete das größte heimische Industrieunternehmen ein Plus von 9 Prozent auf 5,403 Mrd. Euro, die Mitarbeiterzahl war mit 20.225 um zwei Prozent niedriger.

    Probleme im politisch instabilen Libyen verhinderten bei der OMV im ersten Quartal einen Gewinnanstieg. Das operative Ergebnis wäre sonst höher als Anfang 2018 gewesen. Nun laufe die Produktion wieder auf Normalhöhe, sagte OMV-Chef Rainer Seele zur APA. Doch auch Abschreibungen belasteten, und die Raffineriemarge ist gedrückt.

    An der Finanzierung der Nord-Stream-2-Gaspipeline, die unter Ägide der russischen Gazprom gebaut wird, hält die OMV fest, insgesamt beteiligen sich die Österreicher ja mit einem Zehntel an den Projektkosten von 9,5 Mrd. Euro.

    Aus Dänemark erhofft Seele eine positive Bauentscheidung - wichtig sei, dass die dänischen Behörden möglichst rasch eine diskriminierungsfreie Entscheidung treffen. Bei der Umsetzung der Dritten EU-Binnenmarkt-Richtlinie sei die Frage, wie etwa in Deutschland die dortigen Behörden betreffend die "letzten Meter" der Leitung entscheiden.

    Mit der rumänischen Regierung steht die OMV über ihre Tochter Petrom in "intensivem Dialog", um - bei geeigneten Bedingungen - eine finale Investitionsentscheidung für eine Explorationsbohrung im Schwarzen Meer ("Neptun") treffen zu können. Man will mehr Steuersicherheit, einen freien Erdgasmarkt und möglichst liberale Gasexporte.

  • Bildquelle: APA/HELMUT FOHRINGER