Neuer Trend: Vorsorgewohnungen immer öfter ohne Steuervorteil

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    Bei Vorsorgewohnungen stellen Experten einen neuen Trend fest: Immer weniger davon werden unter Ausnutzung des Vorsteuerabzugs erworben - diese Käufe fallen aber aus der Statistik heraus, weil die Anleger im Grundbuch mit dem Eigennutzerkaufpreis aufscheinen. Im Übrigen war 2017 nur als statistischer Ausreißer ein Rekordjahr, 2018 gab es dann 29 Prozent Rückgang in Wien, heuer wieder ein Plus.

  • Grund für den Trend ist vor allem der stark gestiegene (meist umsatzsteuerfreie) Grundkostenanteil an den Gesamtkosten, der dazu führt, dass die abzugsfähige Vorsteuer an Bedeutung verliert, wie die EHL Immobilien Gruppe erklärte. "Oft nur mehr sechs oder acht Prozent Ersparnis beim Kauf rechtfertigen für viele Anleger die mit dem Vorsteuerabzug verbundenen Auflagen wie die 20 Jahre dauernden Aufzeichnungspflichten und vor allem Einschränkungen der Eigennutzung nicht mehr", so EHL-Wohnen-Geschäftsführerin Sandra Bauernfeind in einer Aussendung.

    2018 wurden in Wien laut EHL 677 Vorsorgewohnungen verkauft, weniger als 2017 (950), aber mehr als 2016 (555) und 2015 (515). Für 2019 rechnen die Experten mit einem Anstieg um 9,5 Prozent auf 741. Voriges Jahr wurden in diesem Segment in Wien in Summe 150,2 Mio. Euro investiert, im Schnitt netto 221.839 Euro je Vorsorgewohnung. Für heuer wird von einem Anstieg um 16 Prozent auf 174,2 Mio. Euro ausgegangen, was im Schnitt 234.953 Euro pro Einheit bedeuten würde.

    Die durchschnittlichen Kaufpreise pro Quadratmeter lagen bei Vorsorgewohnungen voriges Jahr netto bei 4.088 Euro und dürften heuer laut Prognose auf 4.150 Euro steigen. Die durchschnittlichen erzielbaren Mietpreise wurden für voriges Jahr bei Erstbezugswohnungen mit netto 11,85 Euro monatlich je Quadratmeter ermittelt, für heuer werden 12,0 Euro pro Quadratmeter vorhergesagt.

  • Bildquelle: APA/HELMUT FOHRINGER