Gründergeist in Österreich noch unterentwickelt

  • gründergeist

    Österreich ist kein Land der Unternehmensgründer. Als zentrales Hindernis beim Schritt in die Selbstständigkeit werden Steuern, Abgaben und Bürokratie gesehen. Zumindest gaben das rund 97 Prozent der vom FH Joanneum befragten Personen bis 34 Jahren an. Aber auch "die Einstellung der Österreicher zum Unternehmertum" sei ein Hemmnis, so das Wirtschaftsministerium, das die Studie in Auftrag gab.

  • Die Risikoaversion in der österreichischen Gesamtbevölkerung ist jedenfalls hoch - etwa 44 Prozent hätten Angst vor dem Scheitern. Bei jüngeren Menschen seien es nur rund 18 Prozent. Unternehmerisches Denken und kaufmännisches Wissen sollten laut Wirtschaftsministerium bereits in den Schulen gefördert bzw. aufgebaut werden. Gründerzentren an Hochschulen wären zu verstärken und international zu vernetzen.

    Um die Gründung einer Firma auch im ländlichen Raum zu erleichtern, wäre dort noch die Infrastruktur auszubauen - sowohl Breitbandinternet als auch Verkehrswege, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Ebenfalls wünschenswert wäre ein besserer Zugang zu Risikokapital bzw. alternativen Finanzierungsformen. Das bestehende umfangreiche Fördersystem sollte zudem leichter durchschaubar werden. Aber auch die Verfahren zur Unternehmensgründung müssten vereinfacht werden, so das Wirtschaftsministerium. Damit mehr Frauen ihre eigene Firma gründen könnten, wären mehr leistbare Kinderbetreuungseinrichtungen mit zeitlicher Flexibilität erforderlich.

  • Bildquelle: APA (Fohringer)/HELMUT FOHRINGER