Günstig Wohnen wird immer schwieriger

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    Eines vorweg: Rund 90 Prozent der Österreicher sind mit ihrer eigenen derzeitigen Wohnsituation zufrieden, wie aus einer repräsentativen Umfrage hervorgeht. Allerdings wachse die Sorge, ob leistbares Wohnen auch für die nächste Generation möglich sein werde. Zum Wohnungswesen in Österreich insgesamt äußern sich immerhin fast 40 Prozent kritisch und urteilen mit mäßig bis nicht zufriedenstellend.

  • "Bei den Herausforderungen für die Zukunft geht es um die Sicherstellung von kostengünstigem Wohnraum und von leistbaren Wohnungen", fasste Studienleiterin Gabriele Reithner vom Gallup-Institut die Umfrageergebnisse zusammen. "Als deutliches Manko wird die Finanzierbarkeit von Wohnraum angesehen." Ein entsprechend gutes Zeugnis stellten die Befragten dem gemeinnützigen Wohnbau aus - "70 Prozent sind der Ansicht, dass die Bedeutung in Zukunft noch zunehmen wird", so Reithner.

    Die gemeinnützigen Bauträger bräuchten dringend günstigere Grundstücke, um auch weiterhin leistbaren Wohnraum schaffen zu können. Als ordnungspolitischer Eingriff wichtig sei auch die Lenkung der Wohnbauförderung. Weiters sollten Wohnungen nicht für Online-Kurzzeitvermietungen wie etwa über Airbnb verwendet werden dürfen. Das treibt die Mietpreise ebenfalls nach oben.

    Österreichweit stehen derzeit den Angaben zufolge rund 615.000 gemeinnützige Mietwohnungen zur Verfügung, etwa 205.000 davon entfallen auf Wien. Hinzu kommen bundesweit rund 300.000 Gemeindewohnungen (etwa 220.000 davon in Wien). Die Bestandsmieten bei den Gemeinnützigen liegen aktuell bei 6 bis 6,50 Euro pro Quadratmeter und Monat (inklusive Betriebskosten). Im Gemeindebau waren 2017 im bundesweiten Schnitt 6,40 Euro zu bezahlen, am freien Markt 8,30 Euro.

  • Bildquelle: APA (Symbolbild)/GEORG HOCHMUTH