Große Ungleichheit bei Vermögensverteilung in Österreich

  • Vermögen

    Die Österreichische Nationalbank (OeNB) hat eine Studie zur Vermögensverteilung in Österreich veröffentlicht. Demnach ist die Ungleichheit in Österreich besonders groß: Vermögen sind ungleicher verteilt als Einkommen. Erbschaften sind ungleicher verteilt als Vermögen. Österreich habe eine der höchsten Vermögensungleichheiten in Europa, heißt es in der Studie.

  • Die Vermögensungleichheit sei - über die Zeit - laut den Erhebungen in Österreich relativ stabil, so die OeNB-Studie. In Österreich und Deutschland ist die Ungleichheit der Vermögensverteilung besonders groß. Noch ungleicher als die Verteilung von Vermögen ist die Verteilung von Erbschaften: 62 Prozent der Haushalte haben noch nie etwas geerbt, während bei den verbleibenden 38 Prozent die Erbschaften bei den meisten relativ geringe Beträge umfassen.

    Einer der Hauptgründe für die im internationalen Vergleich besonders große Vermögensungleichheit in Österreich ist laut Studie die Tatsache, dass es in Österreich mit 46 Prozent vergleichsweise wenige Hauseigentümer gibt. Das liege daran, dass das Angebot an Mietwohnungen groß sei, was wiederum dazu führe, dass sich viel leichter kleine Haushalte bilden können - und verglichen werden in der Studie die Vermögen der Haushalte.

    Ein zweiter wichtiger Grund für die Vermögensungleichheit ist nach Ansicht der Studienautoren der Sozialstaat: Je stärker der Sozialstaat, desto unwichtiger das private Vermögen. Vor allem die untere Hälfte in der Vermögensverteilung, die in Österreich sehr wenig Vermögen hat, müsse für die Pension oder die Krankenversicherung oder Arbeitslosigkeit kein Vermögen ansparen, was die Vermögensungleichheit vergrößere.

  • Bildquelle: APA (dpa)/Monika Skolimowska