Umfrage: Mittleres Management blockiert oft Innovationen

  • Innovation

    Die meisten Innovationsversuche von Unternehmen scheitern an internem Widerstand. Oft würden solche Projekte vom mittleren Management torpediert, das risikoavers sei, erklärte Anton Schilling vom Unternehmensberater Pioneers. Meist könnten Innovationsprojekte in Zusammenarbeit mit Start-ups erfolgreicher vorangetrieben werden als vom Unternehmen allein.

  • Pioneers hat 104 große Unternehmen (durchschnittlich 1.000 Mitarbeiter, 500 Mio. Euro Umsatz oder mehr) aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zum Thema Innovation befragt. Dabei hat sich gezeigt: interner Widerstand ist der Hauptgrund für das Misslingen von innovativen Projekten innerhalb eines Unternehmens. 

    Für ein Unternehmen könne es sinnvoller sein, mit einem Start-up zusammenzuarbeiten als Innovationen aus dem eigenen Unternehmen heraus zu versuchen. "Wenn es darum geht, die Kultur zu verändern und im Unternehmen die Denke und Arbeitsweise zu verändern, dann ist das die bessere Variante", so Schilling. In der Zusammenarbeit mit Start-ups werde "das Produkt gemeinsam mit dem Corporate Player entwickelt und auf den Markt gebracht", der Start-up Zugang sei "auf Kundenbedürfnisse maßgeschneidert" und deshalb erfolgreicher als unternehmensinterne Innovation. 

    Bei einer solchen Kooperation müsse für das große Unternehmen dann nicht unbedingt ein direkter finanzieller Vorteil herausschauen, erläutert die Studienautorin, es könne auch vom Wissenstransfer profitieren. "Das Start-up kann sich weiterentwickeln, dafür kriegt das große Unternehmen ein bisschen Einblick in die Technologie und die Arbeitsformen dieses Start-ups und ist damit schon zufrieden." Diese Art der Kooperation findet offenbar Anklang: "Fast alle der befragten Unternehmen wollen in den nächsten zwei Jahren mit Start-ups zusammenarbeiten", hieß es weiter.

  • Bildquelle: APA/GEORG HOCHMUTH