OeNB: Banken profitierten von guter Konjunktur

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    Österreichs Banken haben laut Nationalbank (OeNB) im ersten Halbjahr von der guten Wirtschaftslage profitiert. Die Kreditnachfrage war stark, Risikovorsorgen wurden aufgelöst. Die Risikosignale an den internationalen Märkten hätten sich aber verstärkt, so Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny bei der Präsentation des Finanzstabilitätsberichts. Konkretisiert werden Empfehlungen für Immo-Kredite.

     

  • Die ökonomischen Bedingungen für Europas Finanzmärkte sieht die OeNB angesichts der - allerdings etwas schwächeren - Fortsetzung des Aufschwungs günstig. Zu den vermehrten politischen Unsicherheiten zählt vor allem die anhaltende Verunsicherung über Italiens fiskalpolitischen Kurs. 

    Das Wachstum der Kredite an die österreichischen Haushalte war laut Notenbank weiterhin zu einem großen Teil von Immobilienfinanzierungen getragen. Nachhaltige Vergabestandards bei Immo-Krediten seien daher für die Sicherung der Finanzmarktstabilität in Österreich wesentlich. Empfohlen wird ein Mindestmaß an Eigenmitteln, wobei der Richtwert 20 Prozent betragen soll. Laufzeiten über 35 Jahre sollten die Ausnahme bleiben. Eine adäquate Begrenzung des Schuldendienstes wird bei 30 bis 40 Prozent des Nettoeinkommens eines Haushaltes gesehen. 

    Eine Studie zur Finanzierung in Österreich, die ebenfalls im aktuellen 35. Financial Stability Report enthalten ist, zeigt, dass es für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) günstige Kredite, im internationalen Vergleich aber wenig Venture-Capital-Finanzierungen gibt.

     

  • Bildquelle: APA/HANS KLAUS TECHT