Österreich bei Abgaben auf Arbeit im europäischen Spitzenfeld

  • Österreich bei Abgaben auf Arbeit im europäischen Spitzenfeld

    Österreich liegt bei Steuern und Abgaben auf Arbeit auf Platz fünf in Europa. Laut der OECD-Studie "Taxing Wages" belasten nur Belgien, Deutschland, Italien und Frankreich ihre Arbeitnehmer stärker. Etwas besser stehen Familien da. Wie WIFO-Zahlen zeigen, lässt sich am heimischen Spitzenplatz allein durch eine Lohnsteuerreform wenig ändern.

     

  • Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vergleicht regelmäßig die Belastung der Arbeitseinkommen durch Steuern und Lohnnebenkosten in 35 Industriestaaten. In Österreich ist die Abgabenlast, nach einem Rückgang wegen der Steuerreform 2016, im Vorjahr wieder leicht gestiegen. Bei einem alleinstehenden Durchschnittsverdiener (knapp 46.000 Euro Jahresbrutto bei Vollzeit) flossen 47,4 Prozent der gesamten Lohnkosten an die Finanz oder die Sozialversicherung. Mitgerechnet werden hier auch Dienstgeberbeiträge.

    Höher ist die Belastung der Arbeitseinkommen nur in Belgien (53,7 Prozent), Deutschland (49,7), Italien (47,7) und Frankreich (47,6). Im OECD-Schnitt sind es 35,9 Prozent.

    Wie eine der APA vorliegende Aufstellung des WIFO zeigt, hängt in Österreich fast die Hälfte der Staatseinnahmen an den Einkommen der Arbeitnehmer. Demnach machen die Gesamtabgaben auf unselbständige Arbeit 75,9 Mrd. Euro aus. Wobei aber nur ein geringer Anteil auf die Lohnsteuer entfällt (19,2 Mrd. Euro). Der Großteil fließt in die Sozialversicherung (44,2 Mrd. Euro). Zusätzlich bezahlen vor allem die Arbeitgeber noch weitere Abgaben auf die Lohnsumme ihrer Mitarbeiter (12,5 Mrd. Euro). So finanziert der Staat u.a.Familienbeihilfen und Wohnbauförderung.

  • Bildquelle: APA (Symbolbild)/ROLAND SCHLAGER